۱۳۹۰ آبان ۸, یکشنبه

Trauernde Mütter des Laleh Parks kehren zurück zum Park




Wir fragen alle Internationalen Nichtregierungsorganisationen, wo in Ahmed Shaheeds Bericht die Geschichte der Opfer der letzten 33 Jahre, die Misshandlungen und Herabsetzungen, denen ihre Mütter und deren Unterstützer ausgesetzt waren, zu finden ist.

An einem der letzten Samstagnachmittage erschienen die Mütter des Lalehparks wieder in ihrem Park und umrundeten in stillem Protest den Aabnama (Brunnen)-Platz, mitten in der überraschten und verblüfften Menschenmenge des Parks. Sie waren an ihren Treffpunkt zurückgekehrt, diesmal nicht in ihrer üblichen schwarzen Kleidung, sondern in vielfarbigen Kleidern. Dadurch wollten sie ihre neue Hoffnung und den wieder aufgelebten Überschwang, den Kampf für ihre Forderungen fortzusetzen, symbolisieren. Sie sind überzeugt, dass sie den schwierigen Weg zur Freiheit fortsetzen müssen, weil die Träume, an die sie so fest glauben, vor ihnen liegen.

Wir, die Mütter des Lalehparks, sind eine repräsentative Gruppe von Müttern und Angehörigen der Ermordeten und Verwundeten während der Regierungszeit des Regimes der Islamischen Republik. Wir fordern Gerechtigkeit für sie, indem wir radikal folgende Forderungen aufstellen:

1)Todesurteile und Hinrichtungen in allen Formen abschaffen

2) Sofortige und bedingungslose Freilassung aller politischen Gewissensgefangenen.

3) Faire und rechtsstaatliche Verfolgung aller Schuldigen an Verbrechen der Islamischen Republik von deren Anfang an.

Wir, die Mütter vom Lalehpark, sehen folgende Handlungen als strafwürdig an:

- Einzel- oder Gruppenhinrichtungen innerhalb von Gefängnissen

- Terror aus religiösen und rassistischen Gründen sowie aus Gründen
 der Stammeszugehörigkeit auf der Straße
- Razzien in Häusern von Bürgern, in Studentenwohnheimen oder
 am Arbeitsplatz
- Kidnappings, Verhaftungen und Angriffe auf Individuen mit dem Ziel,
 die menschliche Kraft zu denken, zu unterdrücken
- Folter, erzwungene Geständnisse
- Vergewaltigung und schließlich Steinigungen -

alle diese Handlungen sehen wir als Verbrechen an.

Und wir kämpfen, um die Wiederholung solcher Verbrechen zu verhindern und um das Wohlergehen unseres Volkes zu schützen. Wir, die Mütter des Lalehparks, haben uns hier wieder versammelt, um unsere alternativen Ansichten zu demonstrieren, um unsere Präsenz zu zeigen mit dem festen Ziel der vollständigen Erfüllung unserer Forderungen.

Der erste Bericht des UN-Sonderbotschafters Ahmed Shaheed kam nach langer Wartezeit heraus. Er  zählt eindeutige Menschenrechtsverletzungen im Iran auf. Wir begrüßen sehr, dass der Report gegen die Verletzung der Menschenrechte von vielen freiheitssuchenden Bürgern protestiert. Jedoch bedauern wir, dass wiederum bestimmte unterschiedliche Behandlungen eine Rolle gespielt haben, die trotz aller Lücken und bedeutsamen Unzulänglichkeiten das Erscheinen des Reports ermöglichen. Vorkommnisse der letzten zwei Jahre zum Beispiel, die wahrlich als vollkommen offensichtliche Menschenrechtsverletzungen bezeichnet werden können - wie die Massentötungen von unschuldigen Menschen und die ständigen Belästigungen ihrer Familien - wurden schlichtweg weggelassen.

Herr Shaheed selbst betonte seine Konzentration auf die Vorbereitung eines fairen und genauen Berichts über die Situation der Menschenrechte im Iran. Kann man von Gerechtigkeit reden, wenn er mit keinem Wort in seinem Bericht erwähnt, dass allein in den letzten zwei Jahren zahllose Menschen ermordet, verletzt oder krank gemacht wurden, dass mehrere Menschen in den Selbstmord getrieben wurden, viele ins Gefängnis geworfen wurden, wiederholt und scharf verhört und gefoltert wurden, damit sie falsche Geständnisse machten, oder dass manche sogar vergewaltigt wurden? Kann die Tatsache als gerecht bezeichnet werden, dass die Familien der Ermordeten nicht einmal die Erlaubnis erhalten, ein Begräbnis oder eine Gedenkfeier an ihre toten Kinder zu veranstalten, und dass trotzdem in dem Bericht davon nichts erwähnt wird?
Ist es gerecht, dass die Sicherheitskräfte ständig die Unterstützer der trauernden Mütter fertigmachen, bedrohen, einsperren und wiederholt verhören, deren einzige Schuld es ist, die Menschenwürde und die Menschenrechte der trauernden Mütter zu unterstützen? Gerade jetzt wurden zwei von ihnen, Leila Seifollahi und Jila Karamzadeh-Makvandi, zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, aber - leider - haben sie keinen Platz im Bericht des Herrn Shaheed!

Herr Shaheed stellte auch fest, dass er die Stichhaltigkeit aller Fälle von Menschenrechtsverletzungen nur dann bestätigen kann, wenn er direkt mit den offiziellen Vertretern der Islamischen Republik Iran (IRI) darüber spricht!  Wir müssen ihn fragen: Wie viele Offizielle der IRI haben jemals in ihren Gesprächen mit der UNO Menschenrechtsverletzungen im Iran zugegeben?! Wir schlagen Herrn Shaheed vor, dass die Offiziellen der IRI nur dann Erlaubnis bekommen, eine Meinung über Menschenrechtsverletzungen im Iran zu äußern, NUR dann, wenn ganz normale Bürgerinnen und Bürger genau so viel Raum erhalten, ihre Sichtweise darüber zu vertreten und sich vollkommen frei verteidigen dürfen.

Die Mütter vom Lalehpark hatten höhere Erwartungen an den UN-Sonderbotschafter bei der Ausübung seines Jobs. Er hätte ihn besser als vorher ausführen sollen, wenn man die jüngsten Entwicklungen im Iran bedenkt und die Wellen für Freiheit und Demokratie, die das Land überfluteten.

Die Mütter hatten in Herrn Shaheeds Bericht wenigstens eine Erwähnung der Morde im Jahr 2009 und eine Unterstützung der Bitten der Familien der Opfer um Gerechtigkeit erwartet.

Diese Mütter hatten wenigstens erwartet, dass die zügellose und erbarmungslose Verletzung der Menschenrechte und die unermessliche Qual und Not, die die Familien der vielen Ermordeten erleiden müssen, erwähnt werden.

Wir, die Mütter vom Lalehpark, erwarten, dass unsere Gerechtigkeit suchenden Stimmen in den künftigen Berichten des UN-Sonderbotschafters gehört werden. Wir erwarten vor allem, dass sich die weit verbreiteten Fälle von Menschenrechtsverletzungen gegen die Familien von Opfern in den letzten 33 Jahren darin wiederspiegeln. Frühere Sonderbotschafter wie Herr Galindo Pohl hatten darüber berichtet, aber leider wurden ihre Berichte beiseite gelegt.

Oktober 27, 2011,
Original in Persisch

http://www.mpliran.com/2011/10/blog-post_24.html.


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